Digitalisierung im Bankensektor


Unsere heutige Gesellschaft ist ohne den Einsatz des Internets nicht mehr vorstellbar. 9 von 10 Bundesbürgern bewegen sich regelmäßig im Netz. Die Einsatzgebiete sind dabei extrem vielfältig und die Anwendungsmöglichkeiten haben zu einem Verschwinden von bisher traditionellen Geschäftsbereichen geführt. So finden sich bei den heutigen Streamingangeboten so gut wie keine klassischen Videotheken mehr. Online Shopping verdrängt zunehmend den Einkauf im stationären Handel und auch die altehrwürdigen Filialbanken schließen immer mehr Geschäftsstellen, da diese aufgrund der steigenden Nutzung von Online-Banking weit weniger frequentiert werden als früher. Zumindest was den klassischen Service abseits von qualitativ hochwertigen Beratungsangeboten betrifft, ist dieses Angebot für die meisten Bankkunden irrelevant geworden, da sie ihre Bankgeschäfte in der Regel bequem von Zuhause aus erledigen können und auch wollen.



Zielgruppe der Senioren wächst



Die Altersgruppe der über 65-Jährigen blieb bisher bei der Nutzung moderner Medien häufig außen vor. Neueste Untersuchung lassen allerdings erkennen, dass sich auch Senioren verstärkt damit beschäftigen, die klassischen Vertriebswege von Banken zugunsten neuer Technologien aufzugeben. Die Coronakrise hat sicherlich zu einer Beschleunigung dieser Entwicklung beigetragen. Die Anzahl der älteren Nutzer von Online-Banking hat sich im abgelaufenen Jahr fast verdoppelt. Inzwischen haben fast 40 Prozent aller Bankkunden in dieser Altersgruppe einen Online-Banking-Zugang. Dies ist im Gesamtvergleich aller Kunden natürlich immer noch eine geringe Anzahl, jedoch ist davon auszugehen, dass die Entwicklung sich rapide fortsetzen wird.



Reine Online-Broker auf dem Vormarsch



Mittlerweile wächst auch die Zahl von Anbietern, die ihren Kunden ausschließlich digitale Angebote zur Verfügung stellen. Dies beschränkt sich nicht nur auf klassische Bankgeschäfte. Auch der Handel mit Wertpapieren verlagert sich zunehmend auf digitale All-in-one-Plattformen. Der beste Neobroker, wie man Plattformen nennt, die ausschließlich durch eine spezielle Software oder eine Smartphone-App verwaltet werden können, lässt sich am besten durch entsprechende Testseiten im Internet ausfindig machen. Durch die Nutzung eines Neobrokers lässt sich das eigene Depot quasi aus der Hosentasche heraus rund um die Uhr überwachen und verwalten, da das Smartphone ohnehin ständiger Begleiter des Menschen geworden ist.



Kredite in wenigen Minuten aus dem Netz



Ganz ähnlich sieht die Situation im Kreditsegment aus. Auch hier zeigt sich vermehrt, dass ein Bankbesuch, um einen Kredit zu erhalten, für viele Kunden eher ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist. Kreditvergleichsportale im Internet bestechen durch eine große Vielfalt, eine hohe Transparenz und sagenhaft günstige Konditionen. Auch die Anonymität im Netz wirkt für manch einen Kunden verlockend. Sogar Beratungsangebote über Telefon oder Internetchat sind in der Regel erhältlich, so dass auch hier keine Abstriche gemacht werden müssen. Es ist unnötig zu sagen, dass auch der zeitliche Faktor eine wichtige Rolle spielt. Ein transparenter Überblick über die verschiedenen Konditionen und Auszahlungsmodalitäten spart Zeit und eine Menge lästigen Aufwand. Auch die Geschwindigkeit der Auszahlung ist unschlagbar. Die besten Anbieter überweisen den gewünschten Kreditbetrag bereits innerhalb weniger Stunden auf das angegebene Bankkonto.



Fazit



Natürlich lässt sich eine Reihe von Kritikpunkten finden, die den rein digitalen Vertrieb von Finanzprodukten in einem anderen Licht erscheinen lassen. Doch das Rad der Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Die Kunden wollen diese Form der Finanzverwaltung. Es ist daher Aufgabe der klassischen Geldinstitute, Wege zu finden, um eine gute Beratungsqualität mit zuverlässigen und sicheren digitalen Angeboten zu kombinieren. Nur so können Marktanteile behauptet oder zurückgewonnen werden.

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